Leiden am Pragelpass

Mit dem Fahrrad von Glarus nach Schwyz

Kategorien: Velofahren, Zentralschweiz, Ostschweiz, Berge

Die Fahrt führt in einer ersten Etappe von Glarus in 35 Minuten gemütlich bis zum Klöntalersee - ein idyllisch liegender Stausee, der zum Verweilen einlädt. Ganz Mutige können sich hier auch in die kalten Fluten stürzen. Die paar Minuten entlang des Sees sind entspannend zu fahren, doch sollte man sich nicht täuschen lassen: die richtig anstrengenden Steigungen folgen noch! Denn mit bis zu 18% kraxelt man anschliessend zum Pragelpass hoch. Das Ende des Klöntalersees, das auf der Karte wie die halbe Miete aussieht, entspricht etwa einem Drittel der Leistung! Am Pragelpass steht man erst nach insgesamt 2 Stunden 15 Minuten Fahrt, geübte Sportler benötigen womöglich nur die Hälfte der Zeit.

Die Abfahrt hat es dann in sich. Bis Muotathal bremst man praktisch permanent und hat nur an wenigen Stellen wirklich genug Übersicht über die kommenden Kurven. Die Neigung ist noch steiler als auf der anderen Seite, entgegenkommende und vorausfahrende Fahrzeuge sind auf der schmalen Strasse unwillkommene Hindernisse. Ein Tipp wäre insofern, am Wochenende den Pragelpass zu meistern: dann gilt ein Fahrverbot für Motorfahrzeuge. Ab Muotathal ist die jetzt zwei Spuren breite Strasse einige Kilometer flach, bis eine kurze Abfahrt nach Schwyz führt. Vom Pragelpass bis nach Schwyz sollte man mit etwas mehr als 50 Minuten rechnen.

Eine reiche Auswahl an Fahrradwegen steht ab Glarus zur Verfügung. Einige davon führen aber über mittelschwere Pässe - wie auch der Weg über den Pragelpass:

Die Kirche von Glarus sieht man im Vorbeifahren:

Gleich nach Glarus fängt die Steigung an. Die Strasse führt rasch in schattiges Waldgebiet:

Der Klöntalersee liegt idyllisch inmitten schroffer Felshänge:

Ein Blick zurück von Serpentinen der mittlerweile einspurigen Fahrbahn weiter oben:

Ab Richisau fängt das Unheil an:

Erst kurz vor dem Pragelpass wird der Baumbestand karger:

Am Pass wartet die Pragelkappelle...

...und einige Ziegen, die hier oben neben Kühen gesömmert werden:

Die Abfahrt ins Muotathal ist nur an wenigen Stellen wirklich übersichtlich:

Ein Blick zurück nach Muotathal, denn erst hier kann man sich wieder aufs Fotografieren konzentrieren:

Nach einem Flachstück und einer kurzen Abfahrt kann man die Aussicht auf die Mythen geniessen:

Und dann befindet man sich in Schwyz, das mit einer malerischen Altstadt aufwartet:

Nach der Besichtigung von Schwyz fährt man in fünf Minuten bis zum Bahnhof, oder macht sich wieder auf den Weg zurück in die Ostschweiz: In Schwyz steht mit dem Ibergeregg ein interessanter Pass zur Verfügung, der an den Zürichsee führt, ab Altdorf könnte man über den Klausenpass wieder nach Glarus gelangen.

Übrigens liegt der Pragelpass deutlich weniger hoch als der Klausenpass, doch ist er einige Tage länger geschlossen: die Hänge tragen länger Schnee, womit eine Lawinengefährdung gegeben ist. Falls man z.B. den frisch geöffneten Klausenpass und Pragelpass verbinden will, sollte man sich über die aktuelle Verkehrssituation am Pragelpass erkundigen.

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